Mittwoch, 11. Mai 2011

Nicht aufhören zu erzählen

"Peer! Peer!" - Immer mehr Geschichten wollen die Anderen von ihm, Peer Gynt, hören. Ein Nein werden sie nicht akzeptieren, die Wahrheit hinter seinen phantastischen Geschichten ist für keinen von Interesse. "Wie furchtbar", denke ich, "diese Besessenheit." - Um fünf Minuten später selig zu lächeln, als Peer sein nächstes Abenteuer erlebt.
Erzählen kostet Kraft, auch in erdachten Geschichten kann man sich verausgaben. Am Ende des Abends, nach über drei Stunden Theater, tropft Hauptdarsteller Jens Harzer der Schweiß von der Stirn. Denn die Anderen, das Publikum wollten ja unterhalten werden.

Jan Bosses Inszenierung bleibt im Gedächtnis. Ein raffiniert einfaches Bühnenbild, der bewusste Verzicht auf große Effekte und eine perfekt aufeinander abgestimmte Riege von Schauspielern (neben Jens Harzer als Peer glänzt vor allem Karin Neuhäuser in der Rolle der Aase) - all dies hat dazu beigetragen, dass ich einen inspirierenden Theaterabend verlebte.

Termine:
Peer Gynt am 29.5.2011 sowie am 12.6.2011 im Maxim Gorki Theater Berlin.
Mehr Informationen und Tickets unter:
http://www.gorki.de/de_DE/calendar/detail/9257104